Erste Erkundung des Landes!

Von der letzten Woche kann ich nicht allzu viel berichten. Der Sonntag war wohl der spannendste Tag der Woche. Wir sind schon früh morgens mit 10 Freiwilligen und unserer Focal person Jens Richtung Wüste gefahren. Erster Programmpunkt war das Sandsurfen. Dazu sind wir eine steile Düne hoch gegangen und diese dann mit gewachsten Brettern runter gerutscht. Das „runtersurfen“ hat auch wirklich Spaß gemacht, aber das hochklettern war echt extrem anstrengend. Danach sind wir tiefer in die Steinwüste gefahren, wo wir die Weite der Mondlandschaft bewundern konnten. Danach fuhren wir zur ca. 1500 alten Jahre alten Welwitschia-Pflanze. Ich fand sie relativ langweilig, deshalb werde ich kein Foto davon hochladen. Gegen Mittag besuchten wir dann eine Farm mit Hängebauchschweinen, Lamas und Pfauen. Am Ende des Tages war ich echt müde, denn ich war mehrere Stunden hinten auf dem Pickup gefahren. Ergebnis des Tages: Sonnenbrand auf Gesicht und Händen, sowie ne schöne Erkältung. Aber das war es wert und beim nächsten mal weiß ich, dass ich die Sonnencreme schon morgens benutze und nicht erst wenn die Sonne zu sehen ist.

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Mondlandschaft

Mondlandschaft

Ansonsten haben wir diese Woche im Projekt ein Trampolin aufgebaut, was den Kindern sichtliche Freude bereitet hat. Außerdem haben wir eine junge Frau besucht, die gegenüber vom Projektgelände einen kleinen Tuck Shop (wie ein Tante-Emma-Laden) hat. Sie zeigte uns, wo sie mit ihrem kleinen Kind namens Tangeni lebt.

Friday is Movieday!

Friday is Movieday!

 

Little Tangeni!

Little Tangeni!

 

Ich bin sehr gespannt was die nächste Woche so mit sich bringt. Das erste Ziel diese Woche ist, erstmal gesund werden!

 

 

Start in den Alltag!

Soo. Eine Woche hat es gedauert bis ich endlich mal Zeit gefunden habe meinen nächsten Blogeintrag zu schreiben. Das liegt daran, dass ich so gut wie immer unterwegs bin.

Jetty Swakopmund

Jetty Swakopmund

Montag war es endlich soweit. Mein erster Arbeitstag. Morgens wurden meine Mitfreiwillige und ich von der Leiterin des DRC School Projects abgeholt. Zuerst zeigte sie uns die wichtigsten Punkte und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dann fuhren wir ins etwa 7km entfernte Slumviertel DRC (Democratic Resettlement Community). Der sichtbare Wechsel von Reichtum und Armut war erschreckend. Je weiter wir uns von der City entfernten, desto kleiner und ärmlicher wurden die Hütten. Nach einer Bergkuppe zeigte sich dann die gesamte Größe des DRC. Es kommt mir immer noch jeden Tag riesig vor. Ich kann gar nicht schätzen wie viele Menschen hier leben. Wir erfuhren das im gesamten Viertel niemand eine sanitäre Anlage besitzt bis auf das Community Centre (meine Arbeitsstelle). Zwischen den Hütten sind kleine Abfüllstationen, wo die Bewohner Wasser holen können. An der Hauptstraße wimmelt es immer von Menschen, sowie Straßenhunden.

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Angekommen im Community Centre wurden wir direkt von vielen Kindern in Empfang genommen. Man zeigte uns das gesamte Gelände und wir erfuhren, dass wir von nun an für die älteren Kinder zuständig sein werden. Eine weitere Vollzeitkraft kümmert sich um die Pre-school (Kinder von etwa 3 bis 6). „Unsere“ Kinder sind in der dritten und vierten Klasse. Morgens besteht unsere Aufgabe darin, den Schülern bei Hausaufgaben zu helfen und ihnen vertiefende Aufgaben beispielsweise aus den Bereichen Mathe, Schreiben, Lesen oder Naturwissenschaften zu geben. Meistens sagen die Kinder, dass sie nichts aufhaben, sodass unsere Kreativität gefragt ist. Diese Woche zum Beispiel haben wir die meiste Zeit damit verbracht, Namensschilder zu basteln, weil es ehrlich gesagt sehr schwer ist sich die traditionellen Namen zu merken. Ich freue mich immer wenn ein Kind mal Patricia, Moses oder Anna heißt. Am Freitag gaben wir den Kindern dann die Aufgabe einen Brief über das bevorstehende Wochenende zu schreiben. Und hier zeigte sich schnell, dass wir sehr hohe Erwartungen hatten. Die meisten Kinder konnten nur sehr wenige Worte schreiben. Beispielbrief: „Hello…. My best friend is….. I love you so much. You are my best friend I love you.“ Die vielen Rechtschreibfehler habe ich jetzt mal rausgelassen. Ein Junge konnte gar nicht schreiben und bevor wir das bemerkten hatte er schon seinen Tisch in Einzelteile zerlegt. Also versuchte ich mit ihm den Tisch mehr oder weniger mit Flüssigkleber zu reparieren. Ich habe es mir nun als persönliche Aufgabe gemacht ihm das Lesen und Schreiben etwas beizubringen. In den Pausen, die manchmal bis zu 1 1/2 Stunden dauern, spielen die Kinder draußen eine Art Völkerball.Freitags ist zudem Movieday und alle Kinder setzen sich um einen kleinen Pc-Bildschirm und gucken einen Film. Leider sind die PC-Boxen oder deren Anschlüsse kaputt, sodass man fast nichts verstehen kann, aber das stört die Kinder wenig. Um 12 Uhr gehen dann die meisten zur Soupkitchen und der Großteil von ihnen dann in die umliegenden Schulen. Wir haben dann bis 15 Uhr Mittagspause und sind bis jetzt in der Zeit immer mit dem Taxi nach Hause gefahren um zu essen. Hoffentlich können wir nächste Woche ein Fahrrad besorgen mit dem wir dann morgens ins DRC fahren können. Um 15 Uhr kommen dann die älteren Schüler bis schätzungsweise 18 Jahren und machen ihre Hausaufgaben, bei denen wir Ihnen helfen. Das gestaltet sich manchmal etwas schwer, denn die Kinder sind zum Teil nur sehr schwer zu verstehen. Auch bei Afrikaanshausaufgaben versuche ich zu helfen, denn Afrikaans ist ähnlich wie holländisch und man kann doch so einiges verstehen. Den Großteil der Zeit jedoch verbringt man damit den Kindern Dinge, wie Lineal, Kugelschreiber und Bleistifte zu verleihen und am Ende zu versuchen so viele der verliehen Sachen wie möglich zurück zu bekommen. Außerdem kommen zwischendurch öfter mal Bewohner des DRC um bei uns wichtige Dokumente zu kopieren, da wir vermutlich den einzigen Drucker im DRC besitzen. Darüberhinaus haben wir eine kleine Bibliothek, in der wir den Kindern Bücher verleihen können. Um 17 Uhr wird das Community Centre dann geschlossen.

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kleine Kinovorstellung

kleine Kinovorstellung

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Abends unternehme ich sehr viel mit anderen Freiwilligen oder besuche Donnerstags einen Afrikaanskurs. Oft sitzen wir Abends noch am Feuer und unterhalten uns.

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Gestern bin ich abends noch zum Strand gegangen um mir den Sundowner anzugucken, aber leider war es nach 20 Minuten warten so kalt, dass ich schon eher wieder zurückgehen musste. Dafür habe ich aber eine sehr interessante Straße gefunden (siehe unten).

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Heute waren wir mit vielen anderen deutschen Freiwilligen brunchen und morgen machen wir einen Ausflug zu den Dünen, auf den ich mich sehr freue.

Totsiens oder bis bald!

 

Erste Tage in Namibia

Nun bin ich schon seit 5 Tagen in Namibia und bin seit vorgestern Abend auch in meinem neuen Zuhause.

Nach einem wirklich anstrengendem Flug fuhren wir zum Backpacker Hostel in der Hautstadt Windhoek, wo die Orientationdays stattfanden. Hier genossen wir winterliche 25°C, was mich doch sehr überrascht hatte, weil ich doch sehr warm angezogen war. Die ersten 3 Tage mit 10 Mädchen in einem Zimmer waren nicht gerade sehr erholsam und auch das Kofferchaos wurde von Tag zu Tag schlimmer.

Tagsüber fuhren wir mit Taxis zur Namibian Red Cross Zentrale. Hier wurden Punkte wir Politik, HIV und Sicherheit thematisiert. Außerdem machten wir einen kleinen Stadtrundgang und fuhren in das Stadtviertel Katutura, wo wir die Polizeistation, eine Postzentrale, sowie einen traditionellen Markt besuchten.

Markt in Katutura

Markt in Katutura

Am Mittwochabend gingen wir abends noch in eine Kinovorstellung im franco-namibischen Museum. Nach der Vorstellung kam dann der Schock. Einer anderen Freiwilligen vom Roten Kreuz hatte man das gesamte Gepäck aus dem Auto gestohlen. Sie war einen Tag später angereist und hatte das Gepäck bei unserer Ansprechpartnerin im Auto, welches dann aufgebrochen wurde. Die Freiwillige blieb aber überraschend gelassen und kaufte am nächsten Tag erstmal die wichtigsten Kleidungsstücke in Windhoek.

 

Alle Namibia-Freiwilligen

Alle Namibia-Freiwilligen

 

Am Freitag ging die Reise dann weiter und wir 4 Swakopmunder bestiegen den Shuttlebus. Vor uns lagen 4 1/2 Stunden Autofahrt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir immer noch nicht unsere Pässe, die seit unserer Ankunft im Innenministerium waren um unser Visum einzutragen. Als wir dann gerade eine halbe Stunde losgefahren waren, klingelte das Handy und wir erfuhren, dass die Pässe doch noch angekommen waren. So begann eine kleine Verfolgungsjagd, denn der Busfahrer weigerte siche zunächst anzuhalten, bis wir ihm klar machten, dass wir ohne Passport und ohne Visum unterwegs waren. So ging die Fahrt also weiter und ich dachte mir ziemlich schnell, dass die Fahrtecht grauenhaft werden würde. Bereits nach 10 Minuten Fahrt war mir sooo schlecht, weil der Fahrer so heftig mit dem Gaspedal gespielt hat. Glücklicherweise kamen wir irgendwann auf eine gerade Landstraße und die Übelkeit legte sich. Auf der Hälfte der Fahrt steigen noch 3 deutschsprachige Jugendliche ein. Bei einem 2-stündigen Gespräch erfuhren wir, dass sie Nachfahren deutscher Einsiedler während der Kolonialzeit waren. Sie lebten auf einer 12000 Hektar großen Farm. Das war eine sehr interessante Begegnung. Auf der weiteren Fahrt sahen wir noch einige Paviane, Springböcke und sogar einen Strauß. In Swakopmund wurden wir dann von einem Gewitter begrüßt und daran sieht man schon, wie unterschiedlich hier das Klima innerhalb des Landes ist. Hier an der Küste ist es momentan echt kalt.

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In unserer Unterkunft wurden wir sehr herzlich von Jens, unserer focal person, dessen Tochter und 2 anderen Freiwilligen begrüßt. Es war ein schöner Abend, den wir am Feuer mit gegrillten Würstchen genossen. Am Ende des Tages wollte ich einfach nur noch schlafen. Das Einschlafen hier ist auch nie ein Problem. Allerdings bin ich morgens immer schon um 7.15 Uhr spätestens wach und ich fühle mich immer noch nicht wieder richtig erholt nach der Anreise. Am Samstag gingen Miriam, meine Mitfreiwillige, und ich erst mal einkaufen, damit wir die Lebensmittel für die ersten Tage schon mal in unseren Wohnungen hatten. Nachmittags besuchten wir die anderen beiden Freiwilligen um deren Wohnung einmal durch zu putzen. Abends fuhren wir dann zum Strand und genossen unseren ersten Sundowner und es war verdammt kalt. Ich hätte doch lieber meine Winterjacke anziehen sollen.

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Heute waren wir nochmal einkaufen und haben dann wieder die anderen besucht um die Wohnung weiter aufzuräumen. Hier haben wir auch unser erstes richtiges Essen gekocht.

IMG-20150913-WA0012                            Ausblick vom Balkon der anderen Freiwilligen

 

Morgen fängt dann die Arbeit im DRC an. Ich bin schon echt gespannt.

Ich hoffe, dass ich schon bald den nächsten Eintrag schreiben werde. Bis dahin!

Liebe Grüße nach Deutschland und danke für die Glückwünsche zu meinem Geburtstag.

Theresa

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